Vögel, Eichhörnchen, Igel – so unterstützen Sie Gartentiere beim Überwintern
Ob es im Winter schneit, eiskalt und trocken oder nass und feucht ist: Wer die Natur liebt, kann in dieser Zeit so einiges für Wildtiere tun und ihnen das Überwintern oder gar Überleben erleichtern. Über das Füttern von Vögeln hinaus gibt es noch einige weitere gute Ideen, um heimische Wildtiere zu unterstützen.
Es ist oft eine große Freude in der kalten Jahreszeit, Vögel oder Eichhörnchen vom warmen Zimmer aus zu beobachten. Dazu bieten Vogelhäuser und hängende Futtersäulen eine gute Chance. Gerade Kinder, aber auch Erwachsene können so eine Beziehung zur Natur aufbauen: So nah kommen sie den scheuen Tieren im Sommer selten.

Der Winter ist eine gute Zeit, Nistkästen zu bauen, die – sobald sie fertig sind – auch sofort aufgehängt werden sollten. Sie bieten Vögeln oder auch dem Gartenschläfer Schutz vor Eis, Schnee, Regen und Wind. Anleitungen zum Bau bietet der Naturschutzbund (NABU) Deutschland an.
Futter für Vögel und andere tierische Besucher unserer Gärten gibt es fast überall zu kaufen. Achten Sie darauf, worauf Ihre Vogelhausbesucher stehen und was sie verschmähen – und passen den nächsten Futterkauf entsprechend an. Manche günstige Futtermischungen sind mit Füllmitteln gestreckt, die Vögel nicht anrühren.

Nicht immer dasselbe „Restaurant“
Wenn Sie etwas Platz haben, bieten Sie mehrere Futterplätze an. Den hungrigen Vögeln können Sie so Stress mit Artgenossen ersparen. Wer möchte, kann darin spezielles Fettfutter, Sonnenblumenkerne und Erdnussbruch verteilen, die den Piepmätzen die nötige Energie in der kalten Jahreszeit geben. Beliebt – und auch aus hygienischen Gründen sinnvoll – sind hängende Futtersilos für Körner oder Meisenknödel.
Die meisten Vögel koten leider spätestens dann in die Futterstelle, wenn diese leer ist. Sie muss daher regelmäßig gereinigt werden. Bei trockenem Wetter kann es genügen, die Futterstelle trocken auszuwischen. Noch wichtiger ist die Hygiene bei Feuchtigkeit. „Wer gerne Vögel beobachtet und füttert, wird diese Mühe gerne in Kauf nehmen“, meint Josefine Stangenberg von der Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen des NABU Deutschland.

Wasser zum Trinken und Waschen
Überlebenswichtig für Tiere ist auch, dass selbst im Winter Schalen mit Wasser im Garten oder auf dem Balkon bereitgestellt oder -gehängt werden. Dafür eignen sich flache, frostsichere Blumentopfuntersetzer. Tiere sind auch im Winter durstig, zudem säubern Vögel ihr Gefieder im Wasser. Amseln, Meisen und Spatzen nehmen auch bei Frost gerne ein Bad.
Damit das bereitgestellte Wasser nicht so schnell gefriert, kann ein Tischtennisball helfen, Wasser länger in Bewegung zu halten. Gefriert das Wasser dennoch, sollte das Eis jeden Tag komplett entfernt und durch frisches Wasser ersetzt werden. Auch hier gilt: Eine regelmäßige Reinigung ist notwendig, um die Verbreitung von Krankheiten zu minimieren.
Igel und Eichhörnchen wachen mal auf
Und was ist mit den anderen Tieren im Garten? Igel halten bekanntlich Winterschlaf. Aber wundern Sie sich nicht, wenn an wärmeren Tagen ein Stacheltier durch den Garten läuft – auf der Suche nach einer Winter-Zwischenmahlzeit oder für einen Toilettengang. Das ist kein Grund zur Beunruhigung. Nur wenn ein Igel auffallend unterernährt oder verletzt ist, sollten Sie den Tierschutz kontaktieren. Das Tier mit ins Haus zu nehmen, ist keine gute Idee. Milch vertragen Igel nicht, Wildtiere sollte zudem grundsätzlich nicht mit Brot oder Essensresten gefüttert werden.
Auch Eichhörnchen suchen Wasserschalen gerne auf. Sie halten Winterruhe, verlassen ihren Kobel aber dennoch täglich, um Futterverstecke aufzusuchen. Wenn Sie dem Eichhörnchen Gutes tun wollen: Es gibt Futterautomaten mit einer Klappe, die nur die geschickten Baumkletterer öffnen können. Als Inhalt eignen sich Nussmischungen mit Wal- und Haselnüssen (auch mit Schale) und ein ausgewogenes Beifutter wie Maisflocken, Kürbiskerne und Rosinen.

Insekten jetzt in Ruhe lassen
Bleibt die Frage, wie im Herbst Insektenbestände geschützt werden können – sie sind die Nahrungsgrundlage für viele Tierarten von Mäusen bis zu Vögeln im nächsten Sommerhalbjahr. Längst weiß jeder, es gibt viel weniger Insekten als früher. Noch werden ältere Bäume mit ihren vielseitigen Unterschlupfmöglichkeiten zu leichtfertig gefällt, Wiesen zu häufig gemäht. So wird das Überleben der proteinreichen Kerbtiere immer mehr erschwert.
Daher ist auch ein radikaler Herbstrückschnitt im Garten für die Artenvielfalt kontraproduktiv. Verblühte Stauden und Sträucher bieten Vögeln Nahrungsquellen wie Samenstände und Beeren, außerdem überwintern Insekten in allen Entwicklungsstadien vom Ei, über die Raupe und Puppe, bis hin zum adulten Tier in Pflanzenresten. Doch zu oft landen sie im Herbst mit abgeschnittenen Pflanzenteilen in der Biotonne, obwohl ein Staudenrückschnitt aus biologischer Sicht im Frühjahr reichen würde.










