„Meisen sind die Singvögel für Anfänger“

Garten- und Balkonbesitzern steht jetzt die schönste Zeit des Jahres bevor. Und für die Vögel die Zeit, in der sie neue Nester bauen, um bald zu brüten und ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Wer Singvögel beobachten und unterstützen möchte, kann dafür jetzt einiges tun.

Bild: NABU / Sebastian Hennigs 

Dafür brauchen Naturfreunde nicht mal einen Garten. Selbst auf Balkonen ist einiges möglich, um speziell Vögeln nicht nur ergänzendes Futter und Wasser zu reichen, sondern auch Nistkästen zur Verfügung zu stellen. Wer seinen Balkon oder seine Loggia eher für ruhige Stunden nutzt und keine Katze hält, kann mit etwas Glück schon bald beim Frühstück im Freien ein Meisenpärchen beobachten.

Zunächst wird unaufhörlich Material zum Nestbau herangebracht, und es dauert gar nicht lange, bis statt Gräsern und Moos fast im Minutentakt Larven und Insekten im Schnabel geliefert werden, um den Nachwuchs aufzupäppeln. Nur zwei Wochen brüten Kohl- und Blaumeisen, bevor die Küken schlüpfen.

Bild: NABU / Sebastian Hennigs 

„Meisen sind quasi die Vögel für Anfänger“, sagt Josefine Stangenberg, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle. Haben sie einen geeigneten Nistplatz gefunden und beginnen mit dem Nestbau, wägen sie dabei die Gefahr ab, die den Eiern und später dem Nachwuchs drohen könnte. Menschen in der Nähe stören die brütenden Meisen eher nicht.
„Daher eignen sich Höhlennistkästen, um auch mit Kindern mit gebotenem Abstand das Treiben zu beobachten und ihnen einen Zugang zur Natur zu schaffen“, rät Josefine Stangenberg. Sie weist darauf hin, dass verschiedene Vogelarten unterschiedliche Nistkästen benötigen – manche unterscheiden sich nur durch die Größe des Einfluglochs. Gute Nistkästen gebe es im Fachhandel. „Sie können mit etwas Geschick aber auch selber gebaut werden“, sagt Stangenberg.

Neben Vogelnistkästen und am besten einer Schale mit Wasser, damit die Vögel trinken und auch mal ein Bad nehmen können, können auch Nisthilfen für Insekten selbst gebaut werden. Im Frühjahr ist die beste Zeit dafür, künstlich geschaffene Schutzräume für Insekten – von der Florfliege bis zu Wildbienen verschiedenster Größen – zu schaffen. Die Tiere finden Nisthilfen durchaus auch auf Balkonen, gerade wenn Obstbäume in der Nähe stehen. Die NABU-Expertin rät allerdings von Billig-Modellen aus dem Supermarkt ab, da Materialien und Bauweise den Tieren sogar schaden könnten.

Eine einfache Möglichkeit, Insektenhotels zu bauen, ist es, in getrocknete Hartholzblöcke mit dem Bohrer von der Rindenseite her zu bohren, damit das Holz nicht splittert. Dabei empfehlen sich Bohrlöcher mit eher kleinen Durchmessern von zwei bis zehn Millimetern und Tiefen von sechs bis zehn Zentimetern. Das Insektenhotel sollte vor Nässe geschützt stehen oder hängen, damit sich die Nützlinge gut entwickeln.

Bauanleitungen für Vogel-Nistkästen und Insektenhotels gibt es im Internet unter www.nabu.de.

Bild: NABU / Sebastian Hennigs 

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