Eine Reise in die Vergangenheit

Till Burgwächter und seine Faszination für Lost Places

Der Autor Marc Halupczok, besser bekannt unter dem Pseudonym Till Burgwächter, lebt für Heavy Metal Musik. Seit vielen Jahren schreibt er Rezensionen, Interviews und Reportagen für die berühmte Zeitschrift „Metal Hammer“ und hat diverse Bücher zum Thema veröffentlicht. Doch Musik ist nicht das Einzige, was den Braunschweiger mit Gifhorner Wurzeln fasziniert: Gemeinsam mit der Fotografin Sarah Quast wagte sich der Journalist an düstere und fast vergessene Orte in und um Braunschweig, sogenannte Lost Places, und recherchierte deren geheimnisvolle und mystische Geschichte.

Als die Alliierten Braunschweig im Jahr 1944 bombardierten, wurde auch das alte Waisenhaus an der Salzdahlumer Straße zerstört und ist ein beliebtes Ziel für Urbex-Gruppen. Bild: Sarah Quast.
Betreten verboten?!

Die bei Braunschweig lebende Fotografin Sarah Quast ist bereits seit vielen Jahren in sogenannten Urbex-Gruppen organisiert und vernetzt. Urbex steht kurz für „Urban Exploration“, und umschreibt eine ganze Szene, die sich dem Erkunden von verlassenen Orten im urbanen Raum gewidmet hat. Vor knapp zehn Jahren erlebte die Szene einen wahren Boom, was dazu führte, dass viele leere Gebäude mittlerweile hermetisch abgesichert sind, um neugierige Besucher abzuhalten und Unfällen vorzubeugen. Die Lost Places aus ihrem gemeinsamen Buch sind hingegen überwiegend öffentlich zugänglich, jedoch nicht immer ganz leicht zu erreichen oder zu finden.

Hierzu gehört auch ein besonders düsterer Ort zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig. Versteckt hinter dem Ruheforst gegenüber vom Sternhaus, lässt sich Braunschweigs früherer Hexenverbrennungsplatz finden. Hunderte vermeintlicher Hexen als auch Diebe, Mörder und andere des Verbrechens beschuldigte Menschen wurden hier verstümmelt und hingerichtet. „Man kann dort tatsächlich noch zwei Quader sehen, die aufgeschüttet wurden und wo die Galgen in der Erde standen. Die haben bis heute sichtbare Spuren hinterlassen“, erinnert sich Marc Halupczok im Gespräch an den mystischen Ort, den er gemeinsam mit Fotografin Sarah Quast an einem nebligen grauen Morgen, umkreist von am Himmel fliegenden Raben, aufgesucht hat.

Lost & Dark Places Braunschweig
33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte

von Marc Halupczok, Sarah Quast
Preis: 22,99 Euro
ISBN: 9783734325441

>> Wanderführer Braunschweig: Der erste Dark Tourism Guide zu Braunschweig. Mit Tipps, wie man die Atmosphäre der Orte am besten erleben kann.

Fast schon unwirklich sieht das Jägerhaus Sehlde mit seiner in den Felsen gehauenen Hubertuskapelle aus. Einst sollen hier geisterhafte Tiere umhergeschweift sein. Bild: Sarah Quast.
Versteckt im Wald liegt zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel das „Hohe Gericht“. Bild: Sarah Quast.
Verlorenen Geschichten und Sagen auf der Spur

Marc und Sarah verbindet eine langjährige Freundschaft, auf deren Basis auch die Zusammenarbeit zum Buch fundierte: „Ich interessiere mich sehr für regionale Geschichte, daher war Sarahs Anfrage eine gute Gelegenheit, um altes Wissen aufzufrischen, aber auch neues dazuzulernen. Das hat mich total gereizt. Wir haben jedoch unterschätzt, was das für ein Aufwand ist.“ 33 Lost Places hat das Team zu zweit aufgesucht, fotografiert und deren Geschichte recherchiert. Neben der Internet- und Buchrecherche, erhielt der Autor viele seiner Informationen von diversen Heimatpflegern, deren umfangreiches Wissen nur zu einem Bruchteil im Buch verarbeitet werden konnte. „Es ist schon spannend, wenn man merkt, wie ein Ort mit den anderen zusammenhängt“, erklärt Marc Halupczok seine Begeisterung für die Regionalhistorik. Besonders die mystischen, okkulten Geschichten, gespickt mit Halbwahrheiten und Aberglaube haben es dem Autor angetan.

Genau diesen hat sich der Autor in dem Buch „Lost & Dark Places Braunschweig“ schließlich auch gewidmet. Ein Muss für alle Menschen, die sich für regionale Lost Places und deren fantastische Geschichten interessieren! 


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